Weiß Gott, ich habe zu wenig Fußball gesehen dieses Jahr.

Das lag an vielen Dingen, wobei „viele“ hier strenggenommen nur zwei heißt: Die neue Arbeit. Und das Buch. Das sind einfach mal 45 Stunden weniger die Woche, das merkt man schon an der ein oder anderen Stelle. Ich habe häufiger im Stehen gegessen als normalerweise üblich, oder sagen wir: das neue im Stehen essen, nämlich den Backcamembert vor dem Rechner essen und dabei großflächig in die Tastatur krümeln.

Deswegen (auch) habe ich mich kaum mit dem Klimbim drumherum auseinandergesetzt, hin und wieder spülte Twitter oder Facebook den ein oder anderen Schnitz vom Apfelbaum der Kuriositäten herbei, Titelseitenthemen sind mir, hallo Herr Hoeneß, natürlich auch nicht entgangen, aber sonst? Kaum ein Zweitligaspiel gesehen, Bundesliga nur jedes zweite Wochenende, CL ein bisschen mehr (aber immer Paris verpasst, da würde mich dann doch interessieren, wie und was die spielen, ob man einen Oligarchenstil herausdestillieren könnte, oder ob der Gedanke Unfug ist, nächstes Jahr dann), live wenig (außer Hertha und deren jeweiligen Sparingspartnern), keine Meinung zu Neymar, zu Fürth, immerhin funktionieren noch viele Reflexe; über Sammer müsste ich mal schreiben, während der Sommerpause.

Überhaupt, Sommerpause, es ist ja EM in einem Monat, das hat wahrscheinlich keiner mitbekommen, weil die deutschbesoffenen Medien über nichts berichten, was in Schweden stattfindet, außer Amokläufen. Das wird also Thema werden, warum Bayern halt eben nicht eine Jahrhundertmannschaft ist, und außerdem könnte man tatsächlich Hoeneß revisiten (dabei auch die Frage, wie man das eigentlich hinkriegt, jemandem einen Knastaufenthalt zu wünschen, und ob ich da nicht zu gefühlig bin, wenn ich diese Frage stelle), vor allem auch: Abschiedstext für Mario Gomez! Darauf hab ich mich seit Jahren gefreut.

Ich hab bestimmt noch was vergessen, was hat euch denn interessiert? Eventuell leiht mir ja jemand seine Inspiration, da würde ich dankbar den Hut zücken.