Bundesliga geht los, und hier passiert gar nix mehr. Gibts denn nix interessantes mehr?

Doch, doch, insbesondere die Fehleinschätzung der meisten Medien, man könnte Kagawa, den besten Spieler der letzten zwei Saisons, 1:1 durch Reus ersetzen, weil der ja ein ach so grandioser Fußballer ist. Ein Hotroad mag beeindruckender aussehen als ein GoCart, aber auf einem GoCart-Kurs sieht er trotzdem Scheiße aus. Was offenbar niemand so richtig herausarbeitet, ist: Klopp stellt zum zweiten Mal nach einer erfolgreichen Saison komplett das taktische Gerüst um. Bremen hat einen großartigen, sehr mutigen Kader zusammengestellt, Hoffenheim zeigt, dass man Hertha auch in der Provinz nachspielen kann, und dann wäre da natürlich auch noch die Hertha selbst: ein Konzept wie ein Großflughafen. Bloß dass es da jetzt schon brennt.

Außerdem die Diskussionen darum, wer oder was jetzt ein Fan ist oder nicht; man müsste auch mal dringend über die Schnittstelle zwischen Amateur- und Profifußball reden, also diese wirtschaftliche Katstrophe, die man Regionalliga nennt. Da erlaubt es sich der DFB, regelmäßig Mannschaften zu haben, die trotz sportlichem Erfolg aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht aufsteigen wollen, und keinen der Verantwortlichen juckt das; karrikaturesk. Ich würde mir auch gerne drei vier Spiele von Lübars ansehen (2. Frauen-Bundesliga) und Babelsberg sowieso, ich wohne hier ja in der Fußballprovinz Berlin, wo Spitzenfußball derart verpönt ist, dass die Fans der Hertha noch immer vom Nebelspiel gegen Barcelona erzählen: das ist die eigentliche Tragödie des Michael Preetz. Er will ganz doll hoch hinaus, und eines der letzten Großereignisse dieser Art ist deswegen in Erinnerung geblieben, weil man vom Spiel nichts gesehen hat. Ein wunderschönes Bild.

Und warum halten Sie dann zu all dem die Schnauze?

Naja, viel los gerade im Hause Valin. Ich hab nen neuen Job, nix mit Medien, dafür aber mit Schichtdienst, dadurch hab ich den kompletten Zweitliga-Auftakt verpasst; die freie Zeit geht im Grunde komplett für das neue Buch drauf, das bis Ende September fertig sein soll und bis Ende Oktober fertig sein wird. Es gibt noch drei, vier weitere kleine Projekte, an denen ich dranbleiben will und muss (vor allem: zwei kürzere E-Books, ein Kinderbuch) und dann geht auch bald wieder die Lesesaison los, am 20. September sind Jan-Uwe Fitz und ich zum ersten Mal in der Z-Bar. Ich komm kaum zum Fußball kucken, ich hab bisher vielleicht 180 Minuten Bundesliga gesehen, 120 Minuten Pokal (Essen gegen Union, obwohl das ja streng genommen mit Fußball kaum was zu tun hatte) und 90 Minuten international (das Gladbacher Hinspiel); das wars. Saisonvorbereitung fand so gut wie gar nicht statt. Für elaboriertere Betrachtungen ist das recht wenig Material.

Wie solls denn nun weitergehen?

Mir fehlt das Schreiben über Fußball, also wirds wohl unregelmäßig irgendwelche Einlassungen geben. Es gibt die Idee, einen Podcast zu machen, außerdem iegen hier noch ein paar längere Sachen in der Pipe, die ich bei Gelegenheit fertig machen will. Aber halt: Priorität C.

Okay, dann entlasse ich Sie. Herzlichen Dank!

So long.