Polen – Griechenland 1:1

Keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber dafür müsste irgendwer gefeuert werden. So geht das nicht. Polen muss das Ding eigentlich 3:0 gewinnen, nachdem Griechenlands Offensivspiel in Halbzeit eins aussah wie ein sich in seiner Leine verheddernd habender Hund, und Lewandowski ein Spiel hingelegt hat, dass man dachte: egal, wie man den anspielt, der hat immer nen Buben.

Warum die Polen dann in Halbzeit zwei so müde geworden sind, ist für mich kaum erklärbar. Und woher die Griechen plötzlich diese Kraft hergenommen haben, die Taktik von Klitschko auf Tyson umzustellen, auch nicht. Die Verzweiflung, mit der Polen am Ende seine Angriffe zu Ende spielte, hatte was herthaeskes; aber das verdient man sich auch ein bisschen, wenn man dermaßen offensichtlich darauf scheißt, das 2:0 zu machen.

Russland – Tschechien 4:1

Ich hab das Spiel nur aus den Augenwinkeln mitverfolgen können, aber kann das sein, dass die tschechischen Abwehrspieler kleine blaue Schilder waren, wie man das auf Autobahnen sieht, und denen stand insgesamt „Alle Richtungen“ auf der Stirn? Bei der Wiederholung des Tores von Pavlyuchenko dachte ich: Meine Fresse, beim Golf hat man weniger Platz. Und Zeit. Das war keine Abwehr, das war ein Eskortservice.

Deswegen glaube ich nicht an Russland, das zusammenpasst wie ein altes Ehepaar: das heißt, sie passen eigentlich gar nicht zusammen, aber es funktioniert trotzdem. Im Gegensatz zur letzten EM hat Russland aber nicht diesen wahnwitzig schnellen, intensiven und kombinationssicheren Fußball gezeigt, sondern eher die gemächliche Variante davon. Mit ein paar wenigen, fantastischen Pässen.